Wenn wir heute diesen Anbau am ehemaligen Pfarramt und heutigen Privathaus der Familie Kämmerer einweihen, dann tun wir das mit Stolz. Wir haben es wieder einmal geschafft, einen Bau aufzurichten. Etwas das hält. Etwas das Bestand hat. Und doch – alleine hätten auch wir das nicht geschultert. Wir stehen zwar in diesem Moment auf dem Gerüst und „über euch", aber „wir alle sein´s Brüder, wir alle sein's gleich!"
„Wir alle sein´s Brüder, wir alle sein's gleich", das war die Losung, die wir Zimmerleute früher, zusammen mit unserem Handwerkszeug und dem Geschick unserer Hände, auf der Walz dabei hatten!
„Wir alle sein´s Brüder, wir alle sein's gleich." Keiner besser, keiner schlechter als der andere. Ob Zimmermann oder Maurer, Architekt oder Bauherr – jeder ist angewiesen auf das Können des anderen, angewiesen auf Geschick, auf Talent, auf Weitsicht.
Wir alle haben unser Bestes gegeben. Nun liegt es an euch, das Haus mit Leben zu erfüllen und wo liegt es näher, als bei dem Anbau einer Kirche auch den Segen Gottes zu erbitten. Und denkt, wenn Ihr nach Vollendung des Bauwerks einen Zimmermann seht, daran:
Ihr seht sie auf der Rüstung, auf dem First und in den Sparrn
und wartend auf der Straße, um ein Stück mit Euch zu fahr'n
Drum, brave Christen, ehe ihr vorbeifahrt, denkt daran:
Der Herr, zu dem ihr betet, war auch ein Zimmermann.
(R. Mey)
Diese Zimmermänner wünschen Euch alles Gute und geben das Wort weiter, bevor sie mit dem Richtspruch dann dieses Fest eröffnen...
Beispiel-Anfang einer Rede zum Richtfest
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